Dienstag, 26. Juli 2011

Ironman Frankfurt



Der Veranstalter bezeichnet den Ironman Germany in Frankfurt ja als "Der längste Tag des Jahres - aber der schönste". Stimmte am Sonntag leider nur zur Hälfte. Der längste Tag und v.a. der härteste Tag des Jahres sollte es für mich zwar werden aber sicher nicht der schönste. Aber der Reihe nach:
Am Freitag habe ich mich auf den Weg nach Frankfurt gemacht wo ich dann Ina, Kristin, Katharina, Werner und Faris vom Abu Dhabi Triathlon Team getroffen hab, mit denen ich gemeinsam im Hotel gewohnt hab. Samstag ging es dann gemeinsam zum Check-In und zum Abendessen bevor es dann am Sonntag ernst wurde.
Nachts um 3.45 Uhr klingelte auch schon der Wecker. Nach einem kurzen Frühstück ging es dann mit dem Shuttle Bus von der Frankfurter Innenstadt in Richtung Schwimmstart zum Langener Waldsee. Das Wetter sah zu dem Zeitpunkt auch noch ganz gut aus, und ich hatte die Hoffnung, dass der angesagte Regen vielleicht doch ausbleibt. In der Wechselzone wurden dann noch die üblichen Handgriffe erledigt bevor es 10 Minuten vor dem Start für mich ins Wasser ging. Nach kurzem Einschwimmen hab ich mir ein Plätzchen und der ersten Startreihe gesucht und um 7 Uhr fiel dann der Startschuss. Ich bin sofort ganz gut weg gekommen und musste keine Prügel einstecken, worüber ich schon mal sehr erfreut war :-) Leider hab ich nach ca. 500 Metern den Kontakt zu erstern Gruppe verpasst was aber nicht weiter tragisch war. Zu meiner Überraschung bin ich dann ziemlich alleine durch den See gebadet und hatte so meine Ruhe. Nach etwas mehr als 56 Minuten waren die 3,8 km dann auch schon vorbei. Der Wechsel aufs Rad klappt auch gut und so gings auf die 180 km rund um Frankfurt. In dem Moment als ich meine Schuhe geschlossen hatte fing es dann leider auch schon an zu Regnen. Dazu war es mit ca. 10 Grad auch noch bitter kalt und extrem windig. Allerdings kam der Wind auf den ersten Kilometern von hinten und so konnte man sich relativ zügig und gut einrollen. Das Wetter wurde aber leider immer schlimmer und so war ich schon nach etwas mehr als einer Stunde völlig durchgefroren. Zu dem Zeitpunkt lief es aber noch ganz gut auf der ziemlich unrhythmischen Radstrecke. Auf dem Rückweg in Richtung Frankfurt wurde der Wind dann extrem. In den Abfahrten musste ich das Rad schon wirklich konzentriert halten um nicht im Graben zu landen. Spaß hatte ich an dem Rennen schon lange nicht mehr. Aber wie schon am Vortag mit Faris ausgemacht wurde: DNF is no option! :-) Also ab in die zweite Runde und versuchen durchzukommen. Inzwischen war der komplette Körper ausgekühlt und selbst Schalten wurde zur Herausforderung. Die Beine wollten auch nicht mehr so richtig und das SRM zeigte auch keine tollen Wattzahlen mehr an. Mit einer Zeit unter 10 Stunden hatte ich da schon fast abgeschlossen. Auf den letzten Kilometern nach Frankfurt habe ich dann versucht die Beine durch eine hohe Frequenz halbwegs war zu bekommen und auf den Marathon vorzubereiten. Im Wechselzelt erfuhr ich dann von einem Helfer, dass Faris mit großem Vorsprung führt, was für mich ein Motivationsschub war. So bin ich also erstmal relativ Verhalten losgerannt und hatte überraschenderweise ziemlich gute Beine. Ich hab schnell einen Rhythmus bei ca. 4:40min / km gefunden und wurde abschnittsweise sogar schneller. Das ganze war wirklich easy und ich hab wieder fest an eine Sub 10 Zeit geglaubt. Dann begann allerdings das Drama. Bei km 10 verkramfte sich auf einmal mein Magen aus heiterem Himmel. Dann hab ich kurz ein Dixie aufgesucht und ich hatte die Hoffnung, dass es danach wieder geht - es ging auch - für 2 Kilometer. Danach hat der Magen immer wieder rebelliert und so wurde der Marathon zu einem Wechselspiel aus Laufen und Toiletttenbesuchen. Mental war das echt eine Herausforderung, da ich an meinem Garmin sehen konnte, dass ich jeden Kilometer den ich ohne Dixie Häuschen zurücklegen konnte gleich wieder unter 5 Minuten gelaufen bin. Allerdings wurde das mit dem Magen bis zum Ziel nie mehr besser. Die letzten 14 Kilometer konnte ich nicht mal mehr Cola zu mir nehmen und bin ohne Verpflegung gelaufen. Dadurch wurde es natürlich auch muskulär qualvoll. Als ich dann endlich auf die Zielgerade am Römer einbiegen konnte war ich wirklich fix und fertig und überwältigt von der Stimmung die dort herrschte. Mit meiner Zeit von 10.14 Stunden bin ich natürlich nicht zufrieden, aber an einem Tag wie diesem steht glaub ich wirklich im Vordergrund, dass man das Ziel erreicht! An dieser Stelle möchte ich auch nochmal Danke sagen für die vielen Nachrichten, Anrufe und SMS die ich bekommen habe. Ich hab mich riesig gefreut!!! Ganz speziell bedanken möchte ich mich auch nochmal beim gesamten Fahrrad Dresel Team für die tolle Unterstützung in den Tage, Wochen und Monaten vor dem Rennen!!!!

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