Mittwoch, 3. August 2011

Herzoman

Nur eine Woche nach dem Ironman in Frankfurt ging für mich die Saison schon wieder weiter. Ich hatte die Woche über zwar ziemlich platte Beine, aber den Herzoman, eines der schönsten und best organisiertesten Rennen die ich kenn, direkt vor meiner Haustür, lass ich mir natürlich nur ungern entgehen. Da ich ausserdem noch dem Ingenieurbüro Pöltl schon vor einigen Wochen meine feste Startzusage gegeben habe, um den Mannschaftstitel zu holen, gab es also keinen Ausweg!

Die Woche über habe ich versucht mich mit ein bisschen Bewegungstherapie (ich wurde am Rad sogar von Rentner überholt) und Massagen beim MedicalFitting Team (--> DANKE!) wieder halbwegs in Schuss zu bringen. Ab Mittwoch konnte ich sogar schon wieder Treppen halbwegs runter gehen. Ideale Voraussetzungen also für einen Sprinttriathlon, bei dem man sich eine Stunde lang an der Schmerz- und Leistungsgrenze bewegt :-)

Besonders angenehm beim Herzoman ist zum einen die Startzeit der schnellsten Gruppe um 11 Uhr und zum anderen, dass man doch immer wieder viele bekannte Gesichter und den Startern und Zuschauern trifft. Nach zahlreichen Unterhaltungen, und ohne viel Zeit sich Gedanken über das Rennen zu machen gings also um kurz nach 11 zur Sache!

Auf meiner Bahn ist auch Markus Hackner gestartet, der gemeinsam mit mir in Erlangen schwimmt. Allerdings ist er mal wieder so abarbtig schnell angeschwommen, so dass ich zu keinem Zeitpunkt in seinem Sog baden konnte. Trotzdem bin ich als Gesamt-Dritter aus dem 25m-Becken im Freibad gekrabbelt. Nach langer Laufpassage in Richtung Wechselzone ging es also ab aufs Rad. Bis auf Sebastian Bleisteiner und Lukas Storath waren alle Favoriten zu diesem Zeitpunkt noch hinter mir. Da mir schon klar war, dass ich eine Woche nach dem Ironman auf der Laufstrecke keine Wunderdinge vollbringen werde gabs also nur eine Devise:
Flucht auf dem Rad. So bin ich die ersten 5 Kilometer also auch unter maximalen Qualen und lautem Grunzen angefahren. In Dondörflein hab ich dann auch gesehen, dass ich ein bisschen Luft nach hinten hab. Lediglich Lasse Ibert (der immerhin 4:29h in Roth in der Staffel und das Race Across America vorzuweien hat) hat mich gegen Ende der ersten Runde überholt. Ansonsten drohte von hinten überraschenderweise erstmal kaum Gefahr obwohl ich lediglich 305 Watt im Schnitt fahren konnte. Beim Wechsel auf die Laufstrecke haben sich meine Beine dann erstmal für das harte Radfahren "bedankt".

Auf den ersten Metern in Richtung Donwald hätte man mir glaub ich auch Wanderstöcke mitgeben können. Ich hatte mich innerlich eigentlich schon auf einen gemütlichen 4:30er Schnitt eingestellt also ich nach etwas mehr als einem Kilometer doch einen Rhythmus gefunden hab. Am Wendepunkt hab ich dann gesehen, dass Gefahr von hinten droht und hab versucht die Beine in die Hand zu nehmen. Dies gelang das auch ganz gut und ich konnte mich doch tatsächlich noch richtig ausbelasten. Wieder ein Beweis mehr dafür, dass ich in Frankfurt noch einige muskuläre Reserven hatte :-( Das Ziel habe ich dann als Gesamtvierter, 3. in meiner AK und 2. in der Stadtmeisterschaft erreicht. Ausserdem haben wir mit dem Ingenieurbüro Pöltl Team noch die Mannschaftswertung gewonnen (hab ich dir doch versprochen Peter ;-) ). Markus finishte als 10. ebenfalls in den Top10! Ein großes Lob mal wieder an alle die mit der sensationell organisierten und echt schönen Veranstaltung beteiligt sind. Ich habe es selber jahrelang gemacht und weiß, was für ein Aufwand dahinter steckt! Der Herzoman ist und bleibt ein Rennen, dass man einfach mal gemacht haben muss. Egal ob Anfänger oder "alter Hase".

Fazit: Ich bin mit dem Rennen echt zufrieden und hätte nicht gedacht, dass so kurz nach einer Langdistanz doch ein bisschen was gehen kann. Jetzt werd ich mich erstmal noch ein paar Tage erholen und mich der Uni widmen, bevor ich mich dann noch gemeinsam mit Swen auf den 70.3 in Irland oder die Mitteldistanz in Köln vorbereiten werde.

Ergebnisse Herzoman 2011